Erhalt einer Ikone
Sanierung sichert die Zukunft von Kölns ältester Kirche

Eusebius Wirdeier, DGPh
Eusebius Wirdeier, DGPh
Eusebius Wirdeier, DGPh

Baudenkmal mit Geschichte

Die St. Pantaleon Kirche in Köln gehört zu den ältesten und bedeutendsten Sakralbauten Westdeutschlands. Bereits aus dem ersten Jahrhundert nach Christus ist eine erste Bebauung des Areals nachgewiesen. Eine Kirche wird 866 erstmals schriftlich erwähnt. 955 gründete Erzbischof Brun, Bruder Ottos des Großen, an dieser Stelle ein Benedektinerkloster, 966 begann der Bau der Kirche. In den Jahren 984‑1000 wurde die Kirche auf Betreiben der Kaiserin Theophanu, Ehefrau von Otto II, erweitert: die Verlängerung des Langhauses nach Westen, eine Erweiterung der Krypta und des Westwerks. Das Mittelschiff ist bis heute erhalten. Die bewegte Geschichte von St. Pantaleon lässt sich architektonisch gut nachvollziehen.

Um diesen geschichtsträchtigen Ort zu erhalten, bewilligte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Bundesmittel in Höhe von 1,5 Mio Euro für die denkmalgerechte Sanierung. Über die sachgemäße Verwendung der Mittel wacht die Bauverwaltung Nordrhein-Westfalens, der BLB und die Bauabteilung der OFD.

Was wurde gemacht?

Der Dachstuhl des Langhauses wurde gezielt verstärkt, indem zusätzliche Verbindungsmuffen die Stahlstreben stabilisieren. Das Schieferdach erstrahlt nach einer aufwändigen Erneuerung in neuem Glanz. Wasserschäden wurden beseitigt und durch bauliche Maßnahmen weitere Beeinträchtigungen effektiv vorgebeugt. Das Außenmauerwerk erhielt eine umfassende Sanierung: Beschädigte Steine wurden sorgfältig restauriert oder ersetzt und die Fugen behutsam erneuert.

Besondere Aufmerksamkeit galt den historischen Maßwerkfenstern in den Lichtgaden und im Chor. Hier wurden sowohl die Bleiverglasung als auch die stabilisierenden Windeisen fachgerecht ausgetauscht. Das erfahrene Büro Ernst-Architekten war für die Planung verantwortlich.

Eusebius Wirdeier, DGPh
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Weitere Maßnahmen

Darüber hinaus wurden zahlreiche zusätzliche Arbeiten durchgeführt, die nicht Teil der Fördermaßnahme waren: Das Innenmauerwerk wurde untersucht, restauriert und neu verputzt, während der Sockel erfolgreich von Wasserschäden befreit wurde. Im nördlichen Seitenschiff stabilisierte man das empfindliche Kreuzgratgewölbe, um die Struktur nachhaltig zu sichern. Außerdem wurde ein barrierefreier Zugang geschaffen sowie Elektrik und Beleuchtung modernisiert.

Zahlen und Fakten

2.000 Jahre

alt sind die ersten Spuren der Bebauung.

2,5 Mio Euro

beträgt die Zuwendung durch die BKM.

Am 6.12.2024

wurde die Kirche feierlich wiedereröffnet.

Eusebius Wirdeier, DGPh
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pixabay